Sieger des Landeswettbewerbs 2024
Nachwuchs-Handwerker überzeugen mit starken Leistungen
Kiel/Elmshorn. Die neuen schleswig-holsteinischen Landesmeister der Handwerksjugend in den Bauberufen stehen fest. Sie haben ihren Wettbewerb heute in Elmshorn ausgetragen.
Nicht nur im Sport, auch in den Bauberufen werden deutsche, europäische und weltweite Wettbewerbe der Bau-Handwerke durchgeführt. Zunächst einmal qualifizieren sich die Nachwuchstalente im ersten Schritt auf Landesebene. Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk, Landeswettbewerb Schleswig-Holstein in den Bauberufen hat heute in Elmshorn stattgefunden.
Insgesamt 24 Junggesellen und Jungesellinnen sind in ihren jeweiligen Gewerken gegeneinander angetreten und haben um die Spitzenplätze „gekämpft“: drei Fliesenleger, elf Zimmerer, davon eine weibliche, und zehn Maurer. Sie hatten sich die Teilnahmeberechtigung durch besonders gute Leistungen bei ihren Gesellenprüfungen erworben.
Bei den Fliesenlegern wurde Mohsen Ahmadi, Neustadt erster Landessieger. Im Zimmerer-Handwerk sicherte sich Finn-Rouven Suchau, Lübeck den Titel. Bester Maurer in Schleswig-Holstein wurde Jorve Thoröe, Löwenstedt.
Die besten Junggesellen ihres Gewerks aus zwei weiteren Berufsgruppen hatten bereits im Vorfelde ihr Können gezeigt. Sie wurden gemeinsam mit den Teilnehmern in Elmshorn geehrt. Der erste Landessieger im Straßenbauer-Handwerk ist Jonas Dallmeier, Bekmünde, der erste Landessieger im Beton- und Stahlbetonbauer-Handwerk ist Nico Kumm, Odderade.
Der praktische Wettbewerb dauerte siebeneinhalb Stunden bei den Fliesenlegern, sieben Stunden bei den Zimmerern und sieben Stunden bei den Maurern. Es mussten sehr anspruchsvolle Aufgaben gelöst werden.
Die Fliesenleger hatten als Aufgabe das Fliesen einer vorgegebenen Fläche im Dünnbett an der Wand aus selbst geschnittenen Fliesen mit einem Kreis und der Zahl 4 in der Mitte. Die Aufgabe der Maurer war das Mauern eines Ziermauerwerks, einer spitzwinkligen Mauerecke mit zwei Ziermotiven, einer Raute und der Zahl 2. Die Aufgabe der Zimmerer bestand in der Herstellung eines Krüppelwalmdachs mit gekanteter Pfette und ansteigender Traufe (als Modell im verkleinerten Maßstab), die Holzkonstruktionsteile waren hierfür anzureißen und auszuarbeiten.
Nach Ablauf der Wettbewerbsfrist zwischen 8:00 und 16.00 Uhr wurden die Arbeiten durch eine unabhängige Jury begutachtet und bewertet.
Nach Auskunft der Handwerkskammern Flensburg und Lübeck sind bisher (Stand 10. September 2024) in Schleswig-Holstein 723 neue Verträge für Ausbildungsverhältnisse in den Bauberufen abgeschlossen worden: Maurer 142, Beton- und Stahlbetonbauer 5, Zimmerer 343, Straßenbauer 55, Fliesenleger 36, Ausbaufacharbeiter 68, Hochbaufacharbeiter 31, Tiefbaufacharbeiter 41, Estrichleger 1, Stuckateure 0, Brunnenbauer 1. Davon sind Frauen: Maurer 2, Zimmerer 22, Straßenbauer 1, Fliesenleger 5, Ausbaufacharbeiter 2.
Der Landeswettbewerb wird alljährlich vom Berufsförderungswerk des schleswig-holsteinischen Baugewerbes e.V. / Die Bauwirtschaft im Norden gemeinsam mit einer Innung ausgerichtet, der Veranstaltungsort ist alternierend. In diesem Jahr fand der Wettbewerb am 19. September in Elmshorn statt, Mitveranstalter war die Baugewerbe-Innung Westholstein für die Kreise Pinneberg und Steinburg. Nach Begutachtung und Bewertung der Arbeiten durch die Jury konnten die Werkstücke in der Berufsbildungsstätte Elmshorn der Handwerkskammer Lübeck besichtigt werden.
Die offizielle Siegerehrung der Landessieger wurde am Abend im Rahmen des Handwerkerabends im Elmshorner Dienstleistungszentrum im Ramskamp abgehalten. Sie wurde von Norbert Lanz, Obermeister der Baugewerbe-Innung Westholstein für die Kreise Pinneberg und Steinburg sowie stellvertretender Vorsitzender des Baugewerbeverbands Schleswig-Holstein, eröffnet. Als Gast war die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Lübeck, Simone Speck, geladen und fand viele lobende Worte für das große Engagement der Landesmeister, ihre Betriebe und die Überbetrieblichen Ausbildungsstätten im Land.
Lanz überreichte im Namen des Berufsförderungswerkes des schleswig-holsteinischen Baugewerbes gemeinsam mit Speck die Preise und Urkunden an die neuen Landessieger und gratulierte allen Teilnehmern. „Ich ziehe als alter Handwerksmeister den Hut vor euch. Was ihr heute geleistet habt, war toll“, sagte Lanz. Er dankte auch den Ausbildungsbetrieben für ihre hervorragenden Leistungen und gab dem Nachwuchs seine besten Wünsche mit auf den Weg. Die Platzierten erhielten jeweils neben einem Geldpreis des Berufsförderungswerkes einen wertvollen Sachpreis von den Sponsoren.
Die Landessieger des heutigen Wettbewerbs haben sich zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft der Bau-Handwerke „German Craft Skills 2024“ qualifiziert. Diese wird in diesem Jahr vom 09. bis 11. November in Bühl ausgerichtet. Die Bundessieger haben mit der Nationalmannschaft Deutsches Baugewerbe die Chance, an der Europäischen Meisterschaft bis hin zu den WorldSkills teilzunehmen.