Fachkräfte? Ja, bitte!
Das Holzbauzentrum*Nord fördert eine Stiftungsprofessur für Holzbau an der Technischen Hochschule (TH) Lübeck.
Bauen mit Holz ist ressourcensparend, ermöglicht besonders leichte Konstruktionen und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Die benötigten Fachkräfte, die nachhaltiges Bauen in die Praxis umsetzen, sind rar. Mit einer Professur für Holzbau und Baukonstruktion schaffen die TH Lübeck, das Holzbauzentrum*Nord (HBZ*Nord) und die Holzbaubranche hier Abhilfe. Am Dienstag, 20. Dezember, besiegelten die Institutionen ihr Vorhaben mit einem Vertrag. Die Professur wird voraussichtlich im Wintersemester 2023/2024 starten.
„Die gesamte Wertschöpfungskette Holzbau ist sich einig: wir brauchen eine feste Anlaufstelle, an der die zukünftigen Fachkräfte im Holzbau ausgebildet werden. Als Holzbauzentrum*Nord haben wir deshalb zusammen mit Mitgliedsbetrieben einen Aufruf gestartet, um Mittel für eine Stiftungsprofessur einzuwerben und waren überwältigt von den zahlreichen positiven Rückmeldungen“, freut sich Erik Preuß, Geschäftsleiter des Holzbauzentrums*Nord (HBZ*Nord). „Den Holzbau mit all seinen Vorteilen bei uns im Norden weiter voranzubringen, ist das Gebot der Stunde. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, speichert CO2, ist energieeffizient und schafft ein gesundes Wohnumfeld. Es ist uns sehr wichtig in die Zukunft zu schauen und den Holzbau technisch weiterzuentwickeln. Das schaffen wir gemeinsam mit der neuen Professur“, ist Preuß überzeugt.
Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbands Schleswig-Holstein (Träger des HBZ*Nord) freut sich auf die künftige Zusammenarbeit: „Mit der Stiftungsprofessur beschreiten unsere Unternehmen in der Bauwirtschaft im Norden einen wichtigen Weg. Dies ist nicht nur für den stärkeren Austausch zwischen Lehre und Praxis zukunftsweisend. Sondern auch um den kommenden Herausforderungen zwischen Auftraggebern, Architekten, Planern und Ausführenden immer wieder wichtige Impulse zu geben. Für den Holzbau im Norden wird die Fähigkeit, nachhaltige Angebote an verschiedene Interessenlagen zu machen, entscheidend dafür sein, zu einer noch besseren Marktdurchdringung zu kommen. Ich habe die Hoffnung, dass wir mit dieser Stiftungsprofessur, der professionellen Struktur dieses Fachbereiches und der spürbaren Freude an den neuen nachhaltigen Herausforderungen ein Kompetenzzentrum unterstützen, das geeignet und imstande ist, Pflöcke für diesen Baustoff in Sachen Ökologie, Ökonomie und phantasievoller Bautechnik einzuschlagen.“
Das nachhaltige Bauen ist seit Jahren ein fester Baustein des Fachbereichs Bauwesen der Technischen Hochschule Lübeck. Es gibt bereits eine Vielzahl von Aktivitäten zum Bauen mit Holz an der Hochschule, unter anderem auch bei den beiden Beiträgen der TH Lübeck zu den Solar Decathlon Wettbewerben in Marokko 2019 und in Wuppertal 2021/22, die mit nachhaltigen Baustoffen wie Holz und Lehm errichtet wurden. „Als Fachbereich wollen wir uns im nachhaltigen Bauen noch stärker engagieren. Wir bilden die zukünftigen Fachkräfte für den enormen Bedarf in der Bauwirtschaft aus. Damit wir die Ausbildung so nah wie möglich an die realen Herausforderungen anlehnen können, legen wir einen Fokus auf angewandte Forschung und Transfer in der Professur für Holzbau. So tauschen wir wichtige Erfahrungen und Wissen mit der Praxis aus“, erläutert der Dekan des Fachbereichs Bauwesen der TH Lübeck, Prof. Sebastian Fiedler.
„Wir als TH Lübeck verankern mit der Professur für Holzbau einen weiteren wichtigen Baustein im Fundament für mehr Nachhaltigkeit. Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften sind wir besonders geeignet, den Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu gestalten und mit unseren so engagierten Studierenden einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität zu gehen“, sagt die Präsidentin der TH Lübeck, Dr. Muriel Helbig.